Czarny, 10 Jahre, Reinvägyptischer Vollblutaraber
Im Januar 2019 fuhr ich völlig deprimiert mit meinem Pferd zur Analyse in das Zentrum für ARR. Czarny war nicht mehr reitbar. Es war für uns die letzte Chance.
Mit zweieinhalb Jahren kam Charny zu mir. Er führte ein entspanntes Leben in einer kleinen Offenstallgruppe. Schonend, unter Anleitung, habe ich mein Pferd auf ein Leben als Reitpferd vorbereitet. Unerschrocken und interessiert hat er alle Herausforderungen gemacht. Von Anfang an gab es immer wieder Momente, in denen ich mir Hilfe von Fachleuten geholt habe. Czarny setzte seine Hinterhand nicht richtig ein, lief mit tiefer Nase und der Galopp war nicht rund. Er lief phasenweise gut, dann wieder schlecht. Eine Zeit lang waren wir auch erfolgreich auf Turnieren unterwegs. Czarny hat sich nie gestresst gezeigt. Auch war er nicht widersetzlich beim Satteln, Reiten und im Umgang – leider!!
Als die Behandlungsintervalle von Physio, Osteopathen immer kürzer wurden, habe ich mein Pferd in einer Klinik vorgestellt. Das Ergebnis war niederschmetternd: Kissingspines in BWS/LWS und Arthrose in der HWS. Es folgten medikamentöse Therapie und langsamer Wiederaufbau, leider ohne dauerhafte Besserung.
Von einer Freundin hatte ich bereits von Familie Schöneich und der Schiefen-Therapie gehört und auch den Erfolg bei ihrem Pferd gesehen. Was tun? Ich konnte doch dieses tolle und motivierte Pferd nicht mit 10 Jahren, nichts tuend, auf die Weide stellen. Also habe ich Kontakt mit dem Zentrum für ARR aufgenommen und Czarny zog im Februar 2019 dort ein. Die ruhige, kompetente Atmosphäre auf dem Hof tat uns gut, trotzdem fuhr ich sehr aufgewühlt nach Hause. Mein Pferd war gut untergebracht und sollte Hilfe erhalten, also Augen zu und ab nach Hause.
Nach einer Woche und vier Trainingseinheiten war ich wieder da. Ich holte mein Pferd und dachte, das kann nicht wahr sein. Czarny wirkte für mich größer und im Ganzen schon verändert. Auch bei der Longenarbeit im Roundpen zeigte er sich dynamischer. Er war konzentriert auf Herrn Schöneich und total bei der Sache. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. In den folgenden Wochen besuchte ich Czarny, so oft es ging. Er machte stetig Fortschritte. Ich machte mir Sorgen, dass ich den Erfolg dieses Trainings zu Hause nicht halten könnte. Es ist soviel zu lernen und die Art der Arbeit ist so anders. Man muss selbst soviel lernen, das Erkennen der Bewegung und die eigene Reaktion darauf.
Nach einem Jahr kann ich sagen, nur Mut, man kann alles lernen! Am Anfang behindert die eigene Unsicherheit am meisten. Die Aussage: «Machen Sie, Ihr Pferd kann das!» klingt mir noch immer in den Ohren. Czarny wurde vom Chiropraktiker, Zahnarzt und Hufschmied behandelt und war somit rundum ok. Der nächste Schritt, einen passenden Sattel zu finden, war schwierig. Nach einigem Probieren hatten wir dann aber doch einen passenden Sattel gefunden. Nach sechs Wochen wurde Czarny das erste Mal von der Bereiterin geritten. Ein sehr emotionaler Moment für mich. Mein Pferd bewegte sich frei und schwungvoll, sooo… schön anzusehen… und der Galopp, unglaublich. Heulend stand ich an der Bande.
Bevor ich nach zehn Wochen mit Czarny nach Hause fuhr, bekam ich viele Trainingseinheiten in der Longenarbeit, Sitzschulungen und Reitunterricht von Frau Rachen-Schöneich. Ich besuche Kurse bei Frau und Herrn Schöneich und fahre zusätzlich in das Zentrum um eine regelmässige Kontrolle meiner Arbeit zu haben. Fazit nach einem Jahr: Ich habe soviel Spaß an und mit meinem Pferd und werde immer sicherer im meinem Tun. Czarny ist motiviert und fühlt sich wohl. Ich kann mein Glück kaum fassen.
Vielen Dank an das ganze Team von ARR!